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Bildung, Kultur & Sport

Stadtgeschichte

Wolfsburg gilt als eine der bedeutendsten Stadtneugründungen des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa. In nur drei Generationen entstand eine moderne Stadt, in der heute rund 125.000 Einwohner*innen leben.

Video "50 Jahre Großstadt Wolfsburg"

Mit dem Aufbau des Volkswagenwerkes sollte 1938 eine Wohnstadt für die Arbeiter*innen des Werkes gegründet werden, die sich nach reformerischen Ideen der Gartenstadt durch die Einbindung der Wohnviertel in weite Grünflächen auszeichnete. Kriegsbedingt wurde gegen Ende des Jahres 1942 der Bau von Wohnungen in der „Stadt des KdF-Wagens“ weitgehend eingestellt. Barackenlager für deutsche Arbeiter*innen der Stammbelegschaft und die große Zahl von Zwangsarbeitern sowie Behelfsbauten dominierten das Stadtbild. Die ursprüngliche städtebauliche Planung erwies sich als nicht realisierbare Utopie.

Bei Kriegsende glich die Stadt einem Torso aus wenigen errichteten Stadtvierteln mit halb  fertigen Straßen und rudimentärer Infrastruktur. Die von der damaligen amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzte Stadtverordnetenversammlung gab in ihrer ersten Sitzung am 25.05.1945 der Stadt den endgültigen Namen „Wolfsburg“ in Anlehnung an das gleichnamige Schloss an der Aller. Entscheidend für die künftige Stadtentwicklung war der Verzicht der nunmehr britischen Besatzungsmacht auf die Demontage der Industrieanlagen des Volkswagenwerkes und stattdessen den Volkswagen zu produzieren. Das Arbeitskräftepotenzial des Volkswagenwerkes stellten in erheblichem Umfang Flüchtlinge und Vertriebene. Durch seinen wirtschaftlichen Aufstieg und seine schnelle Expansion in den 1960er- und 1970er-Jahren wurde das Volkswagenwerk zum Motor und der „Käfer“ zum Symbol des Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik. Unter diesen Bedingungen waren die Voraussetzungen für den weiteren geordneten Stadtaufbau gegeben. Vorherrschende Ideen und Leitbilder von Architektur und Städtebau wurden in Wolfsburg im Reinformat verwirklicht.

Die aus allen Himmelsrichtungen zugewanderte Bevölkerung der Stadt entwickelte bald ein Heimatgefühl, denn die meisten Bürger*innen standen vor einem Neuanfang, der sie vor ähnliche Herausforderungen stellte. Als Neubürger*innen schufen sie sich durch Familie, Freundeskreis und Vereine ein neues Kontaktnetz. Später gelang dies auch den Ausländer*innen – vor allem den Italiener*innen – mit ihren Familien, die dabei durchaus auch ihre Traditionen bewahrten. Durch die erfolgreiche gesellschaftliche Integration von Bevölkerungsgruppen wurde die Stadt zum „Soziallabor“ der Bundesrepublik.

 

Wolfsburg Stadtteil Rabenberg 1963
Wolfsburg Stadtteil Rabenberg 1963
Atelier Schlesinger

Eine wichtige Zäsur in der Stadtentwicklung markierte die kommunale Gebietsreform im Jahre 1972, wodurch mit Fallersleben und Vorsfelde zwei Kleinstädte und 18 weitere Dörfer in das Stadtgebiet eingegliedert worden sind. Das Stadtgebiet versechsfachte sich, Wolfsburg erhielt den Status einer Großstadt und behauptete die Stellung als kreisfreie Stadt. Gleichsam geerbt hat die Stadt die jahrhundertelange territorialgeschichtliche Tradition, deren Zeugen unter anderem neben dem Schloss Wolfsburg die herzogliche Residenz Schloss Fallersleben und die Burg Neuhaus sind. Zur historischen Dimension zählen auch Beispiele fortschrittlichen Handelns. So ist der Dichter und Gelehrte Hoffmann von Fallersleben ein Repräsentant von Ideen, die zu geschichtlich wirksamen Kräften wurden und in Gegenwart und Zukunft Leitbilder politischen Handelns bleiben werden.

Heute lebt die Wolfsburger Stadtbevölkerung mehrheitlich außerhalb der Kernstadt in den Umlandgemeinden.

1988 wurde das Institut für Fahrzeugbau als Vorläufer einer Fachhochschule in Wolfsburg gegründet, die gegenwärtig als Zweig der Ostfalia - Hochschule für angewandte Wissenschaften über 3.000 Studierende in der Volkswagenstadt hat. Durch den engen Verbund mit der Volkswagen AG wird ein Austausch zwischen universitärer Lehre und praktischen Anwendungen sichergestellt. Darüber hinaus verfügt das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik – ein interdisziplinäres Zentrum der TU Braunschweig – seit wenigen Jahren über mehrere im Mobile Life Campus in Wolfsburg angesiedelte Institute. Damit hat der Hochschulstandort Wolfsburg eine neue Qualität erhalten.

Stammsitz ist nicht nur ein Auslieferungszentrum für Kund*innen, sondern eine Erlebnisstätte mit hochkarätigen Freizeit- und Kulturangeboten. Weitere Attraktionen auf diesem Sektor sind die von der weltweit bekannten Architektin Zaha Hadid gebaute Experimentierlandschaft Phaeno, die Volkswagen-Arena, das BadeLand, die EisArena und der gesamte Allerpark als Freizeitdestination. Das Wolfsburger Kunstmuseum genießt internationalen Ruf und begeistert seine Besucher*innen durch viel beachtete Ausstellungen. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat die Stadt Wolfsburg eine fundamentale Strukturveränderung erfahren. Die industrielle Wohnstadt im Grünen

Phaeno Wolfsburg
Phaeno Wolfsburg_Klemens Ortmeyer
Klemens Ortmeyer

wandelte sich zu einem Dienstleistungszentrum mit einem Konsum- und Freizeitangebot, das Strahlkraft über die Region hinaus entwickelt hat.

Der Kulturort Schloss Wolfsburg ist Anziehungspunkt durch die dort beheimateten Kultureinrichtungen. Die dynamische Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Wolfsburg, ausgelöst und gestützt vom Wachstum der Volkswagen AG und dem Ausbau des Dienstleistungssektors, hat zu einem enormen Anstieg von Arbeitsplätzen geführt, der seinesgleichen sucht. Die in der Stadt vorhandenen Arbeitsplätze entsprechen in etwa der Anzahl der Stadtbewohner*innen. Wiederholte Untersuchungen haben im Städtevergleich die besondere Dynamik der Stadtentwicklung Wolfsburgs hervorgehoben. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Wolfsburg AG als Public-Private-Partnership zwischen der Stadt und der Volkswagen AG ein, zu deren Geschäftsfeldern die Ansiedlung von Lieferant*innen für das Volkswagenwerk und die Neugründung von Unternehmen im Innovationscampus zählen.

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