Stadtheimatpflege
Die Stadt Wolfsburg wurde 1938 gegründet. Ihre Geschichtsspanne ist somit relativ kurz. Dennoch steht die Stadt Wolfsburg in der Tradition einer langen und wechselvollen Geschichte. Und hier sind nicht nur die Orts- und Stadtteile gemeint, die seit 1972 zu Wolfsburg gehören.
Nehmen wir das alte Dorf Heßlingen. Heute zur Stadtmitte gehörig existierte es aller Wahrscheinlichkeit nach bereits im frühen Mittelalter. Als Grenzgebiet war der ganze Wolfsburger Raum jahrhundertelang Zankapfel zwischen den Landesfürsten aus Braunschweig und Lüneburg/Hannover, Magdeburg und Brandenburg, später Preußen. Historisch hat Wolfsburg also einiges zu bieten. Archäologische Funde weisen sogar darauf hin, dass hier schon seit rund 5000 Jahren Menschen siedeln!
Moderne Heimatpflege beschränkt sich jedoch nicht auf Geschichtliches, wie zum Beispiel Denkmalpflege, Familienforschung, Pflege von Privatmuseen, Sammlungen, Archiv, wissenschaftliche Ausarbeitungen, die Bewahrung des Plattdeutschen oder die Konzeption und Organisation folkloristischer Events. Hier geht es nicht zuletzt um Natur- und Umweltschutz, Kulturlandschaften sowie Dorf- und Stadtentwicklung, also aktuelle Wolfsburger Themen.
Es erscheint daher vorbildlich und konsequent, dass die Stadt Wolfsburg auf Heimatpflege Wert legt und sie in der Kombination aus Ehrenamt und öffentlichem Auftrag institutionell absichert.
Die Stadtheimatpflegerin ist Ansprechpartnerin für die unabhängigen Ortsheimatpfleger*innen, die sich in den Orts- und Stadtteilen engagieren. Wolfsburg fördert damit die heimatpflegerisch breite und nachhaltige Auseinandersetzung und Identifikation der Menschen vor Ort mit ihrer Lebensumwelt, durch die Maßstäbe zurechtgerückt werden können.
Heimat ist dabei im Übrigen nicht statisch zu sehen: Menschen sind und waren immer schon mobil. Heimat muss man sich aneignen. Sie wird greifbar, wenn man sich aktiv mit seiner Lebensumwelt auseinandersetzt.
Aktuelle Meldungen der Stadtheimatpflege
Ackerbau im Mittelalter: Wölbäcker
Wölbäcker entstanden in der Zeit vom 14. bis in das 18. Jahrhundert hinein. Sie waren eine weitverbreitete Form des Ackerbaus. Bis heute sind Wölbäcker unter Wäldern zu finden. Sie sind erkennbar an der gleichmäßig wellenförmigen Geländeausformung.
Im folgenden Dokument finden Sie mehr Informationen über die Entstehung und Nutzung, über die Verbreitung und den Schutz der Wölbäcker.
Ausstellung "DIE HEIMSCHULE BURG NEUHAUS 1947 – 1980. ERZIEHUNG DURCH BILDUNG"
Ein großer Tag auf Burg Neuhaus: Nach jahrelanger Recherche wurde die digitale Ausstellung „Heimschule Burg Neuhaus 1947 - 1980. Erziehung durch Bildung“ im Rittersaal der Burg Neuhaus, Burgallee, eröffnet.
Pandemiebedingt haben Ortsheimatpfleger Heinrich Oys und Elke Fuchs vom Archivteam des Freundeskreises Burg Neuhaus die aufwändige Ausstellung digital erarbeitet. Unterstützt wurden sie dabei vom Vorsitzenden Freundeskreis Burg Neuhaus e.V, Frank Wolters, der die umfangreiche Fotosammlung digitalisierte und der Mediengestalterin Annika Buntzoll, die die Ausstellung auf der Homepage des Freundeskreises einrichtete.
Am 10. April 2022 jährte sich die Eröffnung der Heimschule auf Burg Neuhaus bei Wolfsburg zum 75. Mal. Das ist Grund genug, die Geschichte dieser Erziehungseinrichtung zu erzählen, die in den 33 Jahren ihres Bestehens rund 2000 Kindern und Jugendlichen zur zweiten Heimat wurde.
Ortsheimatpfleger*innen
Velstove auf Instagram
@heimatpflege.velstove
Die Ortsheimatpflegerin von Velstove, Christiane Hartmann, ist seit dem 28. März auf Instagram.
Berichte über weitere Aktivitäten aus der Heimatpflege
Ulf Geffers, Ortsheimatpfleger in Mörse, und sein Kollege in der Heimatpflege, Willi Lieven, wollen sich dafür einsetzen, dass ein Traum wahr wird: Mörse soll „das Dorf der Bäume“ werden. Als Vertreter des Arbeitskreises „Unser Dorf hat Zukunft“, in dem alle Mörser Vereine vertreten sind, pflanzten sie jetzt vor dem Feuerwehrhaus an der Bushaltestelle eine Säuleneiche. Diese Wahl war kein Zufall. „Die Säuleneiche ist ein schlanker Baum, der hundert Jahre alt werden kann, ohne dass er von den Nachbarn als Konkurrenz wahrgenommen wird“, erläutert Lieven. So müsse sich keiner vor Laubmengen oder einer ausufernden Baumkrone fürchten. Der junge Baum war von der Besitzerin der Mörser Baumschule Lieven, Michaela Hofer, gespendet worden. Geffers und Lieven sorgen als „das Baumgießer-Team von Mörse“ schon länger dafür, dass die jüngeren Bäume Trockenheit besser überstehen können
Stolz sind die Sandkämper auf ihren neuen Bücherschrank, der hier seit wenigen Tagen am Lindenberg steht. Er wurde mit Hilfe des Kulturvereins „Dorfgemeinschaft Sandkamp e. V. und der Ortsheimatpflege auf dem traditionell zentralen Dorfplatz errichtet und in Beisein der Ortsheimatpflegerinnen Annemarie Klein und Helga Schönijahn seiner Bestimmung übergeben.
Am 4. April, 19.30 Uhr bei TV 38
"Röhrenklump" ist das Thema der neuen Folge "Plattdütsch underwegens", die der Ortsheimatpfleger von Nordsteimke, Siegfried Mahlmann, jetzt für TV 38 zusammengestellt hat. Kartoffeln, Kohl (manchmal) und Speck sind die hauptsächlichen Zutaten dieses deftigen traditionellen Nordsteimker Winteressens. Wer genau aufpasst, wenn der kleine Film oder später bei You Tube/"Plattdütsch underwegens" ausgestrahlt wird, kann das Rezept sicher nachkochen.
Viele haben geholfen, jetzt wurde ein Vorzeigeprojekt der Vorsfelder Heimatpflege der Öffentlichkeit vorgestellt: Ein Bronzeguss der historischen Altstadt, gefertigt von Nils Hoy. Das Miniaturmodell ist seit diesem Wochenende an seinem festen Platz hinter der St.-Petrus-Kirche zu besichtigen. Dreh- und Angelpunkt der Aktion waren Sandra Straube und die Vorsfelder „Adventswichtel“, die dann den Heimatverein Vorsfelde hinzuzogen. Gelder kamen von der Stadt Wolfsburg aus dem „Topf“ Förderung des Ehrenamts, von der Bürgerstiftung Wolfsburg, der Braunschweigische Sparkassenstiftung, den Vorsfelder Lions und nicht zuletzt von den Beschickern des Vorsfelder Weihnachtsmarkt sowie dem Ortsrat Vorsfelde.
„Gemeinsam kann man so viel bewegen“, zeigte sich Ortsheimatpfleger Dr. Meinhardt Leopold äußerst erfreut. Und es soll noch weitergehen. Geplant ist die Ausstattung einzelner Häuser der Plastik mit einem QR-Code, so dass weitere Informationen über das 867 Jahre alte Vorsfelde abgerufen werden können.
Große Freude bei der Ortsheimatpflege Wendschott: Die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt hat die beiden Veröffentlichungen des Ortsheimatpflegers Werner Scholz über Wendschott angefordert zwecks Archivierung für wissenschaftliche Zwecke Stadt- und Dorfentwicklung. Scholz hatte die Bände „Wendschott. Ein Dorf im Wandel der Zeit“ und „Wendschott. Ein Dorf wächst“ in den Jahren 2015 und 2020 veröffentlicht.
„Heimatflimmern“ heißt ein gemeinsames Projekt der M2K mit der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege der Stadt Wolfsburg und der Stadtheimatpflegerin Dr. Marlis Oehme. An jedem Sonnabend wird auf Facebook ein historisches Foto aus den Beständen der Ortsheimatpflege gepostet. Auch in den 19 Wolfsburger Ortsteilen wird viel zur Geschichte geforscht und gesammelt. Diese Aufgabe übernehmen die ehrenamtlich arbeitenden Ortsheimatpfleger*innen und Heimatvereine.
Oehme zeigt sich begeistert von dem Engagement: „Es ist unglaublich, was für Schätze hier Woche für Woche zutage gefördert werden!“ Dabei gehe es nicht nur um Gebäude- oder Personengeschichte sondern auch um Geschichtliches aus dem Naturschutz, denn auch das gehöre zum Aufgabengebiet der Heimatpflege.
Die „Waldreinigungsaktion“ für Brackstedt lag in den Händen von Ortsheimatpflegerin Marie-Luise Kelting und ihrer Gruppe von Brackstedter Förderkreis. Kelting zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf. „In großer Zahl haben sich junge Familien beteiligt, viele waren auch schon in den Vorjahren dabei!“ Selbstverständlich, dass sich am Wochenende auch die gesamte Familie Kelting für einen sauberen Ort auf den Weg machte.
In Velstove hat Ortsheimatpflegerin Christiane Hartmann jetzt einen Schaukasten installiert, in dem sie regelmäßig über die Ortsheimatpflege informiert. Wie sie hörte, sollte der von der Vorsfelder Sprechstelle stammende Kasten abgebaut werden. Kurzentschlossen wurde die engagierte Ortsheimatpflegerin initiativ: „Der Schaukasten ist auf Grund seines Alters und durch ein kaputtes Schloss etwas undicht“, so Hartmann. „Daher habe ich eine Holzplatte plus Magnetfarbe und Magnete gekauft und laminiere die Info-Blätter ein.“
Inzwischen wurde der Inhalt bereits einmal ausgetauscht. Das Weihnachtliche wich einer Info über die Winterfütterung der Vögel mit einer kleinen Vogelkunde und einem Basteltipp für Kinder. Parallel gibt es allgemeine Hinweise über die Ortsheimatpflege und die Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege in Wolfsburg.