Aktuelles beim Strategischen Bildungsmanagement
Projekt "Beratungen in der Wolfsburger Migrationsgesellschaft"
Wolfsburg, 19. August 2024
Beratungsstellen in einer Migrationsgesellschaft, insbesondere Migrations- und Fluchtberatungen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Menschen, die sich in einem neuen Land oder einer neuen Region niederlassen wollen. Sie sollen individuelle Beratung und Begleitung in allen Fragen der Migration bieten, um den Prozess für die Betroffenen so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Das Projekt "Beratungen in der Wolfsburger Migrationsgesellschaft" (Mai 2023 - Mai 2024) des Strategischen Bildungsmanagements und des Integrationsreferats der Stadt Wolfsburg nahm genau diese Beratungen und ihre Zielgruppe der Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund in den Fokus. Die Beratungslandschaft in Wolfsburg ist - wie in vielen anderen Kommunen auch - so vielfältig wie die Qualitätskriterien, die sicherstellen sollen, dass Beratungsangebote professionell und vertrauensvoll durchgeführt werden. Hier setzte das Projekt an und untersuchte die Qualität der Beratungen in Wolfsburg. Zur Analyse wurden verschiedene Datenquellen herangezogen, darunter Dokumente, Websites, soziodemografische Zielgruppenanalysen, Kurzinterviews sowie die Beteiligung und Befragung von 39 Berater*innen und 12 Geschäftsführungen von Beratungsinstitutionen. Auf diese Weise integrierte das Projekt unterschiedliche Perspektiven auf das Thema (Migrations-)Beratung, um dessen Komplexität gerecht zu werden. Neben einer Bestandsanalyse wurden Handlungsempfehlungen mit konkreten Maßnahmen für die Wolfsburger Beratungslandschaft erarbeitet.
Wir haben unsere Migrationsberater*innen befragt, und spannende Antworten bekommen!
Unsere Befragung hat gezeigt, dass wir mit unserer Vermutung richtiglagen: 88 % der Migrationsberater*innen unterstützen überwiegend die Ratsuchenden beim Bearbeiten von Formularen.
Unsere Idee: Wir möchten diese Formulare mithilfe von Künstlicher Intelligenz vereinfachen und gleichzeitig mehrsprachig gestalten. Dies würde nicht nur den Zugang erleichtern, sondern auch die Effizienz unserer Beratungen steigern.
Wir haben zudem zwei wesentliche Phänomene ausgemacht:
Beratungs-Hopping - Viele Ratsuchende besuchen gleich mehrere Beratungen für ein und das gleiche Anliegen.
Beratungs-Shopping – Ratsuchende suchen so lange nach Beratung, bis sie das hören, was sie wollen. Das bedeutet mehr Arbeit für die Berater*innen, aber nicht unbedingt mehr Nutzen für die Ratsuchenden!
Unsere Lösung: Um diesen Phänomenen entgegenzuwirken, planen wir strategische Fallwerkstätten. Dort sprechen die Berater*innen nicht über Einzelfälle, sondern über komplexe Fallmuster aus der Beratung.
Basisqualifizierung „Kinder und Jugendliche wirksam in der Kommune beteiligen“
Wolfsburg, 9. August 2024
Vom 7.-8. August 2024 nahmen rund 40 Mitarbeitende der Stadtverwaltung an der zweitägigen Basisqualifizierung „Kinder und Jugendliche wirksam in der Kommune beteiligen“ teil. Die Fortbildung ist Bestandteil der Standards zur Beibehaltung des Siegels „Kinderfreundliche Kommune“, die für die Stadt Wolfsburg seit der dauerhaften Verleihung des Siegels „Kinderfreundliche Kommune“ im November 2023 gelten.
Ziel der Fortbildung war die Schaffung eines verwaltungsübergreifenden Verständnisses für Beteiligung sowie die Vermittlung des erforderlichen Beteiligungswissens einschließlich kind - und jugendgerechter Methoden. Gemäß den vereinbarten Standards soll es in allen Geschäftsbereichen der Verwaltung Ansprechpersonen zum Thema Kinderrechte und Partizipation geben. Diese Ansprechpersonen fungieren als Multiplikator*innen in ihren Bereichen und wirken daraufhin, dass das Thema Partizipation im täglichen Verwaltungshandeln „noch stärker“ mitgedacht und somit nachhaltig in die Verwaltungspraxis implementiert wird. Darüber hinaus ist die verwaltungsübergreifende Vernetzung und der regelmäßige Austausch der Ansprechpersonen ein wichtiger Schritt für die Umsetzung dieses strategischen Ziels der Stadt Wolfsburg.
Die Teilnehmenden konnten ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Thema Beteiligung einbringen, aber auch von den vorgestellten „Best practice-Verfahren“ viele Informationen und Ideen mitnehmen, wie eine erfolgreiche Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gelingen kann. Die Vermittlung der Fortbildungsinhalte erfolgte bereits durch die Anwendung verschiedenster Beteiligungsmethoden, sodass die Teilnehmenden die Vielfalt und Bandbreite von Partizipationsmethoden kennenlernen und ausprobieren konnten.
Die Fortbildung wurde vom Deutschen Kinderhilfswerk speziell für Mitarbeitende der Verwaltung entwickelt und konzipiert.